Der Heilige studierte in Athen die philosophischen und in Rom die theologischen Wissenschaften, wurde zum Priester geweiht und kam etwa um das Jahr 380 nach Trient. Von hier aus wollte er das Land, das zu einem erheblichen Teil noch heidnisch war zum Christentum bekehren. Er wurde sogar von der christlichen Gemeinde zum Bischof geweiht. Der hl. Ambrosius soll ihn selbst geweiht haben. Dem neuen Bischof gelang es durch seine liebevollen Ermahnungen, sein tatkräftiges Wirken und sein unermüdliches Gebet, die Stadt Trient in kurzer Zeit für die christliche Lehre zu gewinnen. Er konnte viele Heiden bekehren und taufen. Nur im Redenatal (nahe dem heutigen Madonna di Campiglio) gab es noch den Götzendienst. Virgilius ließ es keine Ruhe, auch diesen Teil des Landes zu bekehren. Er macht sich dorthin auf und zurtrümmerte mit eigenen Händen das Götzenbild und warf die Trümmer in eine Schlucht. Dann stellte er sich auf den Sockel, auf dem das Götzenbild gestanden hatte und predigte von dem wahren einzigen Gott. Die herbeigeeilten Heiden sammelten sich und rückten mit Steinen gegen den Heiligen vor. In ihrer Wut ergriffen sie zuletzt ihre Holzschuhe und erschlugen ihn damit. Das geschah am 26. Juni um das Jahr 400. Die Legende berichtet, dass der Heilige wieder einmal fliehen musste und ihm in Scharen nachstellten. Vigilius rannte mit großen Schritten das Tal hinab, in Richtung auf seine Stadt Trient. Aber am Ende des Tals stellten sich ihm hohe Felswände wie Mauern entgegen, so dass er nicht aus noch ein wußte. Da breitete er im Vertrauen auf Gottes Hilfe seine Hände aus und siehe , der starre Stein wich tatsächlich zurück und machte dem Heiligen Platz. Noch heute läßt die Landschaft jenes Felsentor bei Trient erkennen. Die starke Hand des Heiligen blieb nach seinem Tode unverwest, ebenso seine Zunge, mit der er Gottes Wort so laut verkündet hatte. Diese Reliquien wurden noch vor 200 Jahren auf der Prozession mitgeführt, die der Bischof von Trient mit seinen Gläubigen zu Ehren des hl. Vigilius jährlich abhielten.
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