Christophorus, aus Palästina gebürtig, war ein sehr großer, hochgwachsener unglaublich starker Mann, der sich vor nichts fürchtete. Er hatte sich in vielen Schlachten großen Ruhm erworben. Im Hochgefühl seiner Kraft und im Stolze auf seinen Heldenruhm wollte er nur dem mächtigsten Herrn auf Erden dienstbar sein. Sein Name war zu dieser Zeit Reprobus. Er suchte also den mächtigsten Herrn. Als er bei einem mächtigen König diente und er einem Gaukler, der seine Vorführungen darbrachte, beiwohnte, sprach dieser vom Teufel. Der König machte das Kreuzzeichen. Reprobus fragte den König warum er das mache, seine Antwort war, damit er von dem Teufel keinen Schaden nehme. Reprobus sprach, du fürchtet dich also vom Teufel und so verließ er auch diesen König und suchte den Teufel, der so schien es ihm der Größte sei. Er wanderte kreuz und quer durch die Welt und suchte den Teufel. Als er einmal durch eine Wüste kam, sah er eine Gestalt von schreckhaftem Aussehen auf sich zukommen. Die Gestalt redete ihn an. Wen suchst du? Ich suche den Teufel antwortete Reprobus, denn ich habe gehört, dass er im Besitz aller Macht ist. Ich bin es, den du suchst, erwiderte die Gestalt. So trat er in den Dienst des Teufels, gehorchte ihm in allen und folgte ihm. Eines Tages, als sie zusammen wanderten, sahen sie unvermutet ein Kreuz vor sich. Da machte der Teufel einen Umweg. Was bedeutet das? fragte Reprobus, warum meidest du das Kreuz? Der Teufel, verweigerte vorerst eine Antwort, erst nachdem dieser ihn arg bedrängte, gestand der Teufel, dass er das Kreuz fürchte, seitdem Jesus Christus daran gestorben ist. Ach, du hast Furcht. Du bist also nicht der Mächtigste. Er wandte sich vom Teufel ab, um jetzt wirklich den Mächtigsten, Jesus Christus, zu finden. Nach längerer Suche fragte Reprobus einen Einsiedler, was muß ich tun um Jesus zu finden? Du musst Fasten entgegnete der Einsiedler. Fasten? Das kann ich nicht, gib mir einen anderen Rat. Der Einsiedler nannte ihm andere fromme Übungen. Unmöglich sagte Reprobus, zu all diesen Dingen bin ich unfähig. Höre, begann der Einsiedler wieder, siehst du den gefährlichen Fluß da unten? Die Leute die ihn überqueren wollen, verlieren oft ihr Leben dabei. Laß dich an seinem Ufer nieder. Dein ungeheurer Wuchs und deine gewaltige Kraft werden dich instand setzen, die Reisenden von einem Ufer zum anderen zu tragen. Sei jedermanns Diener, so wirst du den König der Könige, Jesus Christus, sehen. Ja sagte Reprobus, das kann ich tun und das will ich tun. Nach langen Dienst dessen, bat ihn ein munteres Knäblein eines Abends, mit goldenen Locken und rosigen Wangen, dass er es über das Wasser trage. Freundlich hob er es auf seine Schultern und stieg in die Flut, aber mit jedem Schritt schwoll das Wasser höher und höher, das Knäblein wurde schwerer und schwerer zur erdrückenden Last. Schweißtriefend und keuchend erreichte er endlich das andere Ufer. Staundend fragte er: Kind, was Wunder ist`s mit dir? Mir war, als trüge ich die ganze Welt. Das Knäblein lächelte, mehr als die Welt, du hast den getragen, der Himmel und Erde erschaffen. Von nun an sollst du Christophorus heißen, also Christusträger. Er wurde ein wahrer Christ und hatte zu seiner Zeit unter der Christenverfolgung zu leiden. Er starb schließlich, unter Kaiser Decius um 250 den Martertod durch Enthauptung. Er ist der Patron der Kraftfahrer und der Seeleute.
Heiliger Christophorus bitte für uns!
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